Vita

To be written

Stil und Inhalte

Ich werde oft gefragt, was ich schreibe und wie ich schreibe. Die Antworten auf diese Fragen sind nicht leicht im Sinne von kurz. Ich werde hier versuchen, Einblicke in Stil und Inhalte zu liefern:

 

Teil 1: Stil

 

Ich schreibe postmodern/assoziativ.

Sowie Magischen Realismus.

 

de.wikipedia.org/wiki/Postmoderne_Literatur

de.wikipedia.org/wiki/Magischer_Realismus

 

Zu Postmodern:

Intertextualität "...wird ...das Phänomen bezeichnet, dass kein Bedeutungselement – kein Text also – innerhalb einer kulturellen Struktur ohne Bezug zur Gesamtheit der anderen Texte denkbar ist.". Das bezeichnet "...einfache bis hochkomplexe Bezüge zwischen Texten...". (siehe auch: Cento)

Gemeinsam mit Zitaten bildet Intertextualität wohl das größte Merkmal meines Stils: in meinen Büchern kommen wirklich wahnsinnig viele Zitate und Querverweise vor, und zwar nicht ausschließlich popkultureller Natur. 

Manchmal verwende ich das Stilmittel der Metafiktionalität: "Metafiktion ... ist eine Art der Fiktion in der Literatur, bei der ein Werk seinen eigenen fiktionalen Charakter bewusst thematisiert. Metafiktional sind selbstreflexive Aussagen und Elemente vor allem von Erzählungen, die nicht auf Inhaltliches als scheinbare Wirklichkeit zielen, sondern dem Leser oder Rezipienten die Textualität oder Fiktionalität des Werkes im Sinne von „Künstlichkeit“, „Gemachtheit“ oder „Erfundenheit“ und damit verbundene Phänomene bewusst machen.". Einfachstes Beispiel: der Autor/die Autorin kommuniziert mit dem Leser/der Leserin.

Im Gegensatz zur Metafiktionalität steht eine Literatur, die den Leser vergessen lässt, dass es sich um ein Buch handelt.

Dann gibt es noch etwa die Stilmittel "Pastiche" (Nachahmung, Immitation, Hommage, Satire, Parodie) und Collage - Montage (zB Cut-Up: "nennt man eine Methode, den Zufall und die moderne Montage in die Literatur einzubeziehen). Als Montage wird hier beispielsweise gemeint, verschiedene Sprachstile zu transportieren.

 

Zu Assoziativ:

Assoziativ bedeutet "verbindend, verknüpfend, vernetzend, vereinigend" und assoziatives Schreiben meint improvisiertes, spontanes, freies Schreiben. Ich schreibe, was mir durch den Kopf geht, wenn ich an eine bestimmte Sache denke oder mich zB von etwas Konkretem inspirieren lasse, wie etwa einer Serie (zB Twin Peaks) oder von einem Bild (zB "Automat" von Hopper). Nicht zu verwechseln mit Stream of Consciousness, wenn auch manchmal die Grenzen fließend sind! Wenn ich assoziativ schreibe, sprudelt alles aus mir raus, ich bin dann in dieser hochinspirierten Welt und kann nicht aufhören. Die Assoziationen ("ursächliche Verknüpfungen von Vorstellungen") vom Einen mit dem Anderen ergeben sich automatisch, ich brauche dafür nichts zu tun.

 

Zum Magischen Realismus möchte ich folgende 3 Sätze aus dem wiki-Artikel hervorheben:

"Magischer Realismus ist eine Untergattung der Phantastik und einige Autoren sehen zudem enge Übereinstimmungen zwischen magischem Realismus und (der nicht mit der Phantastik zu verwechselnden) Fantasy." 

"Laut Carpentier [war ein kubanisch-französischer Autor] ist der magische Realismus natürlich, nicht erzwungen; er ist die Einbettung des Wunderbaren in den Alltag."

"Der magische Realismus vermischt die Grenzen zwischen Realität und Phantasie."

 

Teil 2: Inhalte

Dieser Punkt ist eher schwer zu umfassen. Da meine Bücher eigentlich von Beginn an eher aus Kurzgeschichten bestehen (früher meistens surreal-prosaische Lyrik bzw. "lai lyrique", mittlerweile überwiegend surreal-postmoderne Prosa, siehe oben), gibt es nahezu genau so viele Themen wie Geschichten. Es kommen zB tatsächlich geträumte Träume vor, aber auch autobiographische Ereignisse bzw. Erlebnisse. Einige mir sehr relevante Themen kommen immer wieder vor, in allen Variationen.

Ich schreibe über Alkohol(sucht), Depressionen, Obsessionen, Identitätsprobleme, Kunst, Sex, Tod, Züge/Reisen, Krankheiten,...

Themengebiete wie Kunst, Politik, Medien seziere ich bis ins letzte Detail.

 

Bei mir transportiert der Stil den Inhalt und umgekehrt - beides ist untrennbar miteinander verbunden. Der Stil variiert den Inhalt sowie der Inhalt den Stil.

 

Musik

Musik ist ein wesentlicher zentraler Bestandteil meines Lebens und mir fiel gerade auf, dass sie hier bisher viel zu kurz kam. Also, was höre ich so?

Ich liebe die Musik von Dream Theater von Bandgründung (und davor als Majesty) bis inklusive Album "Falling into Infinity". Petrucci war der Haupt-Mitgrund (nebst Nirvana), dass ich damals mit 13 oder 14 mit der E-Gitarre begonnen habe (ca. 1994). Meine zweite Lieblingsband ist seit ich Musik höre Metallica. Beide Bands habe ich mehrmals live gesehen. Meine LieblingskünstlerInnen live zu sehen ist mir extrem wichtig, das betrifft nicht nur die Musik. 

Parallel zu den drei genannten Bands höre ich seit frühester Jugend Black und vor allem (slow) Death Metal. Auch hier mit einer Vorliebe für mächtige Melodien und Gitarren-Riffs. Begonnen hat die Sache klassisch mit Emperor und Immortal, ging über Kataklysm und Slayer bis Obituary. Nicht zu vergessen Abigor, Summoning, Death usw. usf. 

Als dritten großen Einfluss auf mich kann ich die Musik der 80er und 90er Jahre benennen: hier aber in erster Linie nicht spezifische Bands sondern hauptsächlich einzelne Lieder. Etwa Pictures of you von The Cure, Song to the Siren von This Mortal Coil, Maniac aus Flashdance, Nightshift von The Commodores, Duran Duran, Phil Collins...

Neuerdings habe ich den Post-Metal und Post-Rock für mich entdeckt. Hier seien erwähnt: Pelican, Omega Massif, *Shels, Neurosis...

Von Gegenwartsmusik halte ich nicht viel, nichtsdestotrotz gibt es manchmal gute zeitgenössische Musik. Hier sei erwähnt etwa Grimes mit Reality.

Insgesamt habe ich in der Musikschule ca. 4 Jahre Gitarrenunterricht genommen. Viel später mal ein paar Monate Querflöte. 

Und ja, ich kaufe leidenschaftlich gern in Plattenläden CDs, vor allem in New York, London und Paris.

Geschichte zu Buch 3 (als Nathalie Verena ULRICH)

"Verschattetes" beinhaltet auch einige wenige Textteile, die von mir vor 2009 geschrieben wurden, aber in die vorhergehenden Bücher nicht hineingepasst haben. In den meisten Fällen handelte es sich dabei um Prosa. Ich habe diese Prosa-Texte angepasst, fortgeführt, ausgebaut usw.... Den Buchtitel hat mein Fotokünstler Ralf P. gefunden. "Verschattetes" ist mein erstes Prosabuch (bis auf ca. 5 Seiten Lyrik) und ich habe daher ein ganz eigenes Verhältnis zu ihm. Es ist auch das einzige meiner 3 ohne Fotos und Bilder (was sich in meinem 4. Buch wieder ändern wird). "Verschattetes" ist noch anspruchsvoller als die beiden vorhergehenden und bei weitem das mit den meisten Wörtern (falls das jemanden interessiert). 

 

Geschichte zu Buch 2 (als Nathalie Verena RAUSCHER)

"Wüste" beinhalte in erster Linie Texte, die zwischen 2005 und 2008 entstanden sind. Es ist damit sozusagen das "engste" Buch, wobei die Einflüsse viel breiter waren als im ersten Buch. Ich habe über mein Germanistik-Studium sowie über den Medienlehrgang sehr viele Bücher gelesen, die ich sonst vielleicht nie gelesen hätte. Aber vor allem habe ich mich erstmalig intensiv mit Erzähltheorie, Linguistik und Sprachphilosophie auseinandergesetzt - das sind Dinge, die für mich als Autorin essenziell sind. Meiner Meinung nach kann außerdem niemand, der nicht belesen ist und gar nichts über Literaturtheorie bzw. die drei erwähnten Gebiete oder dergleichen weiß, kein gute/r Autor/in sein (man kann es leugnen, aber man merkt das beim Lesen). Ich habe in "Wüste" erstmalig ernste und ernsthafte autobiographische Elemente eingebracht, was sich, wie mir gesagt wurde, auch ziemlich auf meinen Stil ausgewirkt hat, der als sehr düster bedrückend bezeichnet wurde und noch immer wird. In "Wüste" findet sich auch der 2. Teil meiner bitterbösen Graz-Geschichte, in der ich Teile meiner Erfahrungen von Graz in Bernhard'scher Manier verarbeite.

 

Geschichte zu Buch 1 (als Nathalie Verena RAUSCHER)

"Photographie des Augenblicks" beinhaltet zum Teil Texte aus meiner Pubertät, die ich für das Buch allerdings manchmal sehr umschreiben musste. Denn vor knapp 20 Jahren habe ich zu oft noch sehr pathetisch geschrieben und ich verabscheue Pathos und Schmalz in Texten. Das galt es auszumerzen und das hat einige Zeit in Anspruch genommen. Als Themen gab es für mich damals in der Pubertät auch das Thema Liebe(skummer), das ist allerdings ein bisschen anders verarbeitet habe als andere Jugendliche. In erster Linie habe ich in diesem Alter und in diesem Buch aber meinen eigenen Geist machen lassen was er wollte, was oft in assoziativen lyrischen Texten mündete, hinter denen ich auch jetzt noch voll stehe. Assoziativ schreibe ich heute noch liebend gern und automatisch, aber anders als zu dieser Zeit, man entwickelt sich ja über die Jahre hinweg, wohin auch immer. Damals war das einflussreichste Buch auf mich "Es" und "Es" hat auch bis heute seinen Schrecken nicht ganz verloren - denn die Erinnerungen an die Ängste der Jugend wird man nie los.