Über Literatur und Wikipedia (dieser Text kommt ähnlich im 4. Buch vor)

22.10.2014 08:08

Bereits in meinem 3. Buch, aber noch viel mehr im künftigen 4. Buch, beschäftige ich mich mit Literatur und Büchern. Diesbezüglich stellt sich mir die zentrale Frage: wie mit den besten Büchern für einen selbst umgehen? Sie regelmäßig wieder lesen? Oder reicht ein Durchschmökern der markierten Teile (was das betrifft bin ich ein Fan von Markierungen in Büchern, eventuell inklusive (Rand-)Bemerkungen)? Ich habe für mich persönlich die Entscheidung getroffen, eher nicht ganze Bücher noch einmal zu lesen, da dies zum Teil viel zu zeitaufwendig wäre. Für mich reicht es, die besonderen Bücher mithilfe meiner (Rand-)Bemerkungen durchzuschmökern bzw. durchzuarbeiten. Manche Bücher bieten sich hingegen perfekt an für erneutes Lesen. Das sind wohl eher die dünneren (zumindest für mich, muss ich zugeben) bzw. Kurzgeschichten, Novellen,... Oder Lehrtexte, also wissenschaftliche Literatur.

Dies ist nämlich der zweite Punkt: wissenschaftliche (Lehr-)Literatur. Hier geht es einerseits um das eher mehr Zeit beanspruchende Lernen bzw. Fortbildung, oder um kurzes Überfliegen, meistens als kurzfristige Informationsaufnahme bzw. "Kurzrecherche" zB. in Wikipedia. Hierbei erweist sich Wikipedia zum Teil als sehr nützlich. Manchmal aber auch überhaupt nicht - nämlich, wenn Texte dermaßen schlecht oder verwissenschaftlicht geschrieben sind, dass sie eher einer Geheimsprache ähneln denn hilfreichen Informationseinheiten. Ich war selbst einmal für kurze Zeit Wikipedia-Autorin und muss sagen, es gibt dort  wilde Machtkämpfe, Intrigen und Ungerechtigkeiten, wie wohl (leider) in jedem Betrieb. Ich habe nach kurzer Zeit aufgehört, denn einen Artikel zu schreiben, ist viel zu mühsam und zeitaufwendig, vor allem, wenn man es gratis macht. Und ohne Hilfe ist es gar nicht zu schaffen. Dafür gibt es allerdings das Mentoring-Programm, das eine sehr gute Sache ist, denn ohne dieser Einrichtung würde gar nichts gehen.

Zurück zum Thema. Wenn ich auf Wikipedia eine Kurzrecherche (ich bleide bei diesem Begriff) mache, dann kann ich gleichzeitig gut mein Hirn in Form meines Langzeitgedächtnisses ausschalten. Lese ich ein Buch, mache ich das nicht. Daher habe ich vor kurzem angefangen, Artikel aus Wikipedia zusammenzufassen und im Wordpad, später im Word, zu speichern. Hierbei handelt es sich in erster Linie um Erzähltheorie, Medientheorie, Literaturtheorie, Sprachphilosophie, Feministisches, ... Diese Zusammenfassungen fungieren wie die (Rand-)Bemerkungen in meinen Büchern. Es wird also mein Langzeitgedächtnis aktiviert. Und wenn etwas im Langzeitgedächtnis abgespeichert ist, erspare ich mir Zeit, nämlich weil ich nicht jedes Mal nachrecherchieren muss, egal wo.

Abschließend sei gesagt, ich lese manchmal den ganzen Tag und das ist mein riesen Privilegium. Ich kann mir daher auch Gedanken über alles mögliche. machen, für das andere Menschen wahrscheinlich keine Zeit haben. Und diese Gedanken fließen schlussendlich in meine Bücher ein...